Gestern Abend habe ich zum 2. Mal original chinesische Küche ausprobiert. Ich habe mir wieder ein Gericht an einer der immer zahlreicher werdenden chinesischen Fressbuden bestellt. Der zu einem Imbiss umgebaute Kleinbus steht erst seit Kurzem auf dem Victory Hill. Darin sind zwei glatzköpfige Chinesen, die Nudelsuppe verkaufen.
Die Ausstattung der kleinen Küche sah professionell aus und vermittelte einen Standard, wie man ihn sonst eher aus westlichen Ländern kennt. Dem entsprechend waren aber auch die Preise. Im Angebot hatten sie 4 verschiedene Suppen, die zwischen 4,50 $ und 6 $ kosten. Wahrscheinlich würde man in einem europäischen Land genauso viel dafür bezahlen müssen.
Wieder blieb mir nur die Möglichkeit, anhand von außen am Wagen angebrachten Bildern zu entscheiden, was ich essen wollte. Einer der beiden Männer kam sofort aus dem Wagen heraus, um meine Bestellung aufzunehmen. Er war höflich und bemüht und man merkte ihm an, dass er sich freute, auch ein Mal einem Bleichgesicht eine Nudelsuppe verkaufen zu können.
Meine Wahl viel auf die vierte Suppe von Links, bei der er mir aber mit einem „No, No, No“ klarmachte, dass es diese nicht gab. Also entschied ich mich für die davor, denn die sah auch ganz gut aus. Die darauffolgende Zubereitung war ebenfalls professionell und dauerte nicht lange. Das Resultat wurde mir fertig zum Mitnehmen in einer verschlossenen Wegwerfplastikschüssel inklusive verpackten Essstäbchen und Plastiklöffel übergeben.
Ganz im Gegenteil zu dem grünen, labberigen Chinese Pancake von neulich habe ich jetzt mehr Glück gehabt. Die Nudelsuppe war nicht nur unerwartet reichhaltig, sondern hatte auch einen sehr guten, sauerscharfen Geschmack. Zum Inhalt zählten dicke, regenwurmartige Nudeln, gekochte Erdnüsse, Hackfleisch vom Schwein und ein Haufen Zutaten, die ich nicht kannte.