Eine neue Phase in meinem Leben in Kambodscha bricht an. Ich hatte es ja bereits angekündigt, dass sich bei mir wahrscheinlich private Veränderungen einstellen werden. Nun ist es soweit, denn meine liebe Frau zieht bei uns aus. Nach fast 18 Jahren Zusammenleben haben wir uns entschieden, dass zukünftig jeder seine eigenen Wege geht.
Es war vor etwa 2 Jahren, als meine Frau begann, sich ganz langsam zu verändern. Die Wechseljahre machten ihr ja schon lange zu schaffen, was sich nicht nur durch körperliche Beschwerden, sondern auch durch lange Phasen schlechter Laune bemerkbar machte. Als sie dann die Leitung des Garten-Centers übernahm, setzte bei ihr zudem ein vorher nie da gewesener Drang nach Unabhängigkeit ein. Die mit der Tätigkeit verbundene Verantwortung und auch das regelmäßige Einkommen stiegen ihr offenbar zu Kopfe.
Verpflichtungen innerhalb der Familie wurden ihr lästig und ihre Freizeit verbrachte sie immer mehr mit ihren Mitarbeiterinnen im Garten. Sie nahm auch Gewohnheiten an, die einem normalen Familienleben nicht förderlich sind. Das sorgte natürlich für ständige Spannungen. Weit über ein Jahr habe ich mir das Ganze angesehen und auch keinen Versuch ausgelassen, sie wieder in die Spur zu bekommen, leider vergebens. Letztendlich sind wir beide zu dem Entschluss gekommen, dass es für alle besser ist, wenn wir uns trennen.
Inzwischen hat meine Frau gleich bei uns um die Ecke ein kleines 1 Zimmer Apartment gemietet und auch schon ein paar Sachen von sich zusammengepackt. Am kommenden Samstag will sie dorthin umziehen. Unser Sohn bleibt mit dem Einverständnis aller Beteiligten bei mir. Seine Erziehung lag sowieso schon immer hauptsächlich in meinen Händen und auch er hat natürlich mitbekommen, das seine Mutter ihre Prioritäten verändert hat. Der Junior nimmt es gelassen, denn Mama ist ja nicht aus der Welt.
Persönlich sehe ich der kommenden Zeit mit Spannung entgegen, da auch ich in den letzten Wochen Gefallen an meiner neu gewonnen Unabhängigkeit gefunden habe. Meine Frau kommt schon seit einiger Zeit nur noch zum Schlafen nach Hause, sodass ich bereits Gelegenheit hatte, mich als alleinerziehender Vater einzufummeln. Die gröbste Hausarbeit werde ich in Zukunft von einer Putzfrau erledigen lassen, die mir meine Frau schon vorsorglich organisiert hat. Den Rest bekomme ich problemlos alleine geregelt.
Obwohl mir nach all dem erlebten der letzten Zeit die Trennung eine große Last von den Schultern nimmt, ist es mir selbstverständlich nicht gleichgültig, wie es mit meiner Frau weitergeht. Sie war jahrelang eine gute Ehefrau für mich und eine treu sorgende gute Mutter für unseren Sohn. Auch zukünftig werde ich mit ihr in Kontakt bleiben und ihr in schwierigen Lagen jederzeit mit helfender Hand zur Seite stehen.
Jetzt sind für mich aber erst ein Mal neue Abenteuer in Kambodscha angesagt, einige Pläne habe ich schon, aber dazu mehr an einem anderen Tag.