Leben in Kambodscha

Vor dem großen Mark in Sihanoukville.

Mein ganz normaler Tag in Kambodscha

Wenn auch in Sihanoukville während der Regenzeit wenig los ist, kann ich mich nicht über Langweile beklagen. Einer der Gründe dafür ist, dass sich die Tätigkeit meiner Frau im Pflanzenzuchtbetrieb von einem Halbtagsjob zu einer Vollzeitbeschäftigung entwickelt hat. Somit sind zusätzliche Aufgaben auf mich zugekommen, die mich gezwungen haben, meinen Tagesablauf noch straffer wie gewöhnlich zu organisieren.

Einen Wecker brauche ich nicht, denn ich wache jeden Morgen automatisch zwischen 05:30 Uhr und 06:00 Uhr auf. Nach dem Aufstehen geht es ins Badezimmer und dann in die Küche, um (grünen) Tee zu kochen und das Frühstück für den Junior vorzubereiten. Um 06:30 Uhr wecke ich den Junior auf und begebe mich an den Computer. Posteingänge prüfen, Neuigkeiten lesen, Statistiken ansehen, Social Media und Vorbereitungen für den Arbeitstag treffen.

Gegen 07:30 Uhr, nachdem der Junior geduscht und gefrühstückt hat, bringe ich ihn zur Schule. Diese liegt nur wenige Fahrminuten von unserem Haus entfernt, sodass ich bereits um etwa 07:50 Uhr wieder am Schreibtisch sitze. Meine Tätigkeitsschwerpunkte lege ich am Vormittag auf Webdesign und Textgestaltung, weil ich da meine kreativste Phase habe. Analytische und technische Aufgaben wie Suchmaschinenoptimierung erledige ich lieber in der zweiten Tageshälfte.

Um 09:00 Uhr mach ich mir Frühstück, was ich dann während der Arbeit am Schreibtisch esse. Die nächste Unterbrechung erfolgt gegen 11:00 Uhr für ein zweites Frühstück. Dafür gönne ich mir eine Pause von etwa 20 Minuten vor dem Fernseher. Etwa 10 Minuten brauche ich für Haushaltsausgaben, wie Sachen wegräumen, abwaschen und Betten machen, dann wird weiter gearbeitet. Benötigte Lebensmittel bestelle ich nebenbei über das Internet im CMBmart, gut, das es so etwas in Sihanoukville gibt.

Mittagszeit ist um 13:00 Uhr, wo ich mir zu Hause meist etwas Vorbereitetes warm mache. In Restaurants sieht man mich nur noch selten mittagessen, da so ein Ausflug meinen Zeitplan durcheinanderbringen würde. Die Mittagspause dauert ca. eine halbe Stunde, wobei ich beim Essen wieder Fernsehen schaue. Danach geht es zurück an die Arbeit, bis kurz vor 15:00 Uhr, denn dann mache ich mich fertig, um ins Gym zum Sport zu gehen. Nach einer guten Stunde Training geht es schnell wieder nach Hause duschen, da ich um 17:00 Uhr den Junior von der Schule abholen muss.

Etwa um 17:30 Uhr nehme ich die Arbeit wieder auf. Meistens für 1 bis 2 Stunden, aber nicht selten werden daraus auch 5 und mehr Stunden. Meine Frau kommt erst so gegen 18:00 Uhr wieder nach Hause und bereitet dann an den meisten Tagen das Abendessen zu. Meine tägliche Routine von Montag bis Freitag wird nur an den Wochenenden unterbrochen. An Samstagen und Sonntagen lasse ich es ruhiger angehen. Das bedeutet, dass ich mich ein paar Stunden um meine eigenen Projekte im Internet kümmere und an Kundenaufträgen nur dann arbeite, wenn es unbedingt nötig ist.

Mein Tagesablauf hier in Kambodscha unterscheidet sich wahrscheinlich gar nicht so viel von dem eines in der zivilisierten Welt lebenden Familienvaters, da er hauptsächlich durch Arbeit geprägt ist. Mir persönlich gefällt das ganz gut so, denn meine Tätigkeit macht mir Spaß. Abgesehen davon ist es wichtig, wenn man im Ausland in einer fremden Kultur lebt, eine Aufgabe zu haben.

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Der Autor

Aufnahme von Don Kong in Kep, Kambodscha.

Hallo, ich bin Andreas Stöcker unter Kambodscha Fans als Don Kong bekannt. Ich lebe seit 1999 in Südostasien, von wo ich über Land, Leute und mein Leben berichte. Viel Spaß beim Lesen der Beiträge.

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